Alle Rechte vorbehalten © KBZ 2021 - Zuletzt aktualisiert: 28. April 2023
Ahnen- und Familienforschung
Zur Familiengeschichte
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts steigt die Bevölkerung in Europa weiter um 40 Prozent. Die gestiegene Lebens- mittelproduktion, eine bessere medizinische Versorgung und Hygiene sowie frühere Eheschließungen führen zu einen An- stieg der Geburtenraten, einhergehend mit einem Rückgang der Sterblichkeitsraten. 1815 erfolgt eine Massenauswanderung deutscher Tuchmacher nach Polen. Der Regierungsbezirk Posen besteht zu dieser Zeit aus 26 Distrikten. Das Anwachsen des Anteils deutscher Bevölkerung hält bis 1870 an. Im Zuge der verstärkten Besiedlung durch Deutsche wird schließlich im 19. Jahrhundert Deutsch offizielle Amtssprache in der Provinz Posen und es werden Ortsbezeichnungen nach und nach eingedeutscht, d.h. die Schreibweise an das Deutsche angepasst oder übersetzt. So verändert sich beispielsweise die Ortsbezeichnung von ehemals ‚Chodziesen‘ später zu ‚Chod - ziez‘ und anschließend zu ‚Kolmar‘, die Bezeichnung von ‚Szamocin‘ in ‚Samotschin‘. Die Mehrzahl der Orte übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder die ursprünglichen, polnischen Namen. Es bilden sich zunehmend Städte, Ballungsräume und industrielle Zentren, sodass 1875 in Deutschland nur noch etwa 61 Prozent der Bevölkerung auf dem Lande leben. Neue gesellschaftliche Schichten wie das Bürgertum und die Arbeiterschaft bilden sich.
Exkurs - Die gesellschaftliche Situation in der Provinz Posen in den Jahren 1800-1870
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Zur Familiengeschichte
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts steigt die Bevölkerung in Europa weiter um 40 Prozent. Die gestiegene Lebensmittelproduktion, eine bessere medizinische Versorgung und Hygiene sowie frühere Ehe- schließungen führen zu einen Anstieg der Geburtenraten, einherge - hend mit einem Rückgang der Sterblichkeitsraten. 1815 erfolgt eine Massenauswanderung deutscher Tuchmacher nach Polen. Der Regierungsbezirk Posen besteht zu dieser Zeit aus 26 Distrikten. Das Anwachsen des Anteils deutscher Bevölkerung hält bis 1870 an. Im Zuge der verstärkten Besiedlung durch Deutsche wird schließlich im 19. Jahrhundert Deutsch offizielle Amtssprache in der Provinz Posen und es werden Ortsbezeichnungen nach und nach eingedeutscht, d.h. die Schreibweise an das Deutsche angepasst oder übersetzt. So verän - dert sich beispielsweise die Ortsbezeichnung von ehemals ‚Chodziesen‘ später zu ‚Chodziez‘ und anschließend zu ‚Kolmar‘, die Bezeichnung von ‚Szamocin‘ in ‚Samotschin‘. Die Mehrzahl der Orte übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder die ursprünglichen polnischen Namen. Es bilden sich zunehmend Städte, Ballungsräume und industrielle Zen - tren, sodass 1875 in Deutschland nur noch etwa 61 Prozent der Bevöl- kerung auf dem Lande leben. Neue gesellschaftliche Schichten wie das Bürgertum und die Arbeiter - schaft bilden sich.
E x k u r s Die gesellschaftliche Situation in der Provinz Posen in den Jahren 1800-1870
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